Chust, Reformierte Kirche

Chust liegt am rechten Ufer der Theiß, es war das Zentrum der Königsherrschaft von Máramaros, seine Einwohner waren Handel treibende Sachsen und sich mit Landwirtschaft und Salzbergbau beschäftigende Ungarn. Huszt gehörte zu den königlichen Krönungsstädten. Aufgrund des päpstlichen Zehnten wurde die zu Ehren der Hl. Elisabeth errichtete Kirche im 14. Jahrhundert zur drittwichtigsten Gemeinde von Transkarpatien.
Die Kirche wurde wahrscheinlich in einer Periode mit dem viergeschossigen Turm und dem damit verbundenen Schiff und dem mit fünf Seiten des Oktaeders abschließenden Chor errichtet, der über ein einziges Gewölbe verfügt. Die Sakristei wurde nachträglich angebaut, doch aufgrund ihrer Schlitzrahmen ist anzunehmen, dass auch sie noch aus dem Mittelalter stammt. Die Detailformen sind gotisch, doch es gibt auch Verweise auf romanische Elemente. Bestimmte Details des Westportals und des Südportals sind innerhalb der Gotik als frühe Stilformen anzusehen. Aufgrund dessen wird vermutet, dass die Kirche im mittleren Drittel des 14. Jahrhunderts errichtet wurde. Die Formen der Kirche sind ähnlich wie die der Kirchen von Técső und Visk, in dieser Periode prägte die Verleihung der städtischen Privilegien von 1329 das Aufblühen der Krönungsstädte.
Ein einziger Teil der Kirche kann später als diese Bauarbeiten angesetzt werden. Die Wandsäulen des Chors enden in der Mitte der Höhe der Fenster und die die Rippen abstützenden Konsolen sind nicht organisch damit verbunden.
Die erste Bemalung der Kirche wurde Anfang des 15. Jahrhunderts in einer einzigen Periode ausgeführt. Damals wurden die Nordwand des Kirchenschiffs und die nördliche Säule des Chorbogens mit Wandbildern geschmückt. Die Fresken legte József Lángi frei, diese Arbeit und die Restaurierung des Kirchengebäudes unterstützte die László-Teleki-Stiftung.
An der Nordwand sehen wir bei dem Chorbogen die Darstellung der Heiligen Ilona. In dem mittleren Bildfeld sind die ungarischen Heiligen Könige, der Hl. Ladislaus, der Hl. Stephan und der Hl. Emmerich abgebildet.
Das linke Bildfeld ist stark bruchstückhaft, zu erkennen sind zwei Figuren, die eine ist eine Frau mit zum Gebet gefalteten Händen.
An der Westwand des Kirchenschiffs wurde 2012 ein besonderes Fresko, der seine Wunden vorweisende Christus als Schmerzensmann, freigelegt.
Auf der dem Chor zugewandten Seite des Chorbogens gelang es auf der südlichen Seite die zwei klugen Jungfrauen freizulegen.